THEATERKUNST FÜR
EIN JUNGES PUBLIKUM
EIN JUNGES PUBLIKUM
theater monteure ist ein Freies Kinder- und Jugendtheater mit Sitz in Köln, welches 1988 von Joachim von der Heiden gegründet wurde.
Wir zeigen unsere Stücke regelmäßig an unserem Heimatort Köln im großen Saal des Bürgerhaus Stollwerck. Außerdem sind wir bundesweit auf Tournee in Theatern, Bürgerhäusern, Kitas und Schulen.
Unter der künstlerischen Leitung von Joachim von der Heiden erarbeiten wir ausschließlich Eigenproduktionen. Kennzeichnend ist das Spiel mit den unterschiedlichen Sprachen der Genres Schauspiel, Bildende Kunst, Performance, Musik und Tanz. Hierfür arbeiten wir je nach Produktion mit Künstlern aus den entsprechenden Bereichen. Über die Jahre hat sich ein großes Ensemble-Netzwerk entwickelt.
Ziel ist es, dem Publikum auf Augenhöhe zu begegnen, mit einer adäquaten Formensprache seine Sinne zu kitzeln und die jungen Menschen in ihrer Eigen-Art zu stärken.
Es geht uns stets darum, mit Theaterkunst den gedanklichen, emotionalen und praktischen Spielraum von Kindern und Jugendlichen und ihren begleitenden Erwachsenen zu erweitern und das Mosaik ihrer Weltsicht um ein Steinchen zu bereichern.
So trägt die Kunst bei zur größten aller Künste, der Lebenskunst.
Bertolt Brecht
Schönheit, Wahrhaftigkeit und Relevanz
Seit fast 30 Jahren sind wir unterwegs, künstlerisch mit dem Suchen, Finden und Erfinden beschäftigt: Schönheit, Wahrhaftigkeit und Relevanz. Wir gehen auf innere wie äußere Reisen, um unserem Publikum, den jungen und jüngsten Theaterbesuchern, etwas zu zeigen. Etwas, das für uns wie für sie ein Abenteuer bedeutet.
Unser beider Abenteuer besteht darin, fremdes Gelände aufzusuchen, unbekanntes Terrain. Neugierig halten wir die Augen offen, um jenseits von ausgetretenen Wegen immer wieder neue Pfade zu finden. Weg und Ziel werden unterwegs erst sichtbar.
Und es ist ja gerade diese Freude am Nicht-Vorherbestimmten, die Lust am Wagnis und an der abenteuerlichen Phantasie, die die Kunst braucht. Auch und gerade die Kunst für das junge Theaterpublikum.
In unseren Stücken orientieren wir uns formal vor allem am Zusammenspiel der unterschiedlichen Bühnensprachen und inhaltlich an der Alltags- und Lebenserfahrung von Kindern und Jugendlichen.
Ziel ist es, mit jedem Stück unserem Publikum auf Augenhöhe zu begegnen, mit einer adäquaten Formensprache seine Sinne zu kitzeln und die jungen Menschen in ihrer Eigen-Art zu stärken.
Schönheit suchen und finden wir im dynamischen Ereignis, das sich zwischen uns auf der Bühne und unserem Publikum entwickelt. Schönheit erleben bedeutet, alle Sinne der Wahrnehmung in Bewegung zu bringen. Und es bedeutet, einen besonderen Moment der Poesie zu erleben, in dem alles zum ästhetischen Vergnügen führen kann. Diese Schönheit will und fordert Wahrhaftigkeit.
Wahrhaftigkeit begreifen wir nicht nur als originäres Werkzeug des Darstellers sondern auch als oberstes Gebot im Kontakt mit unserem Publikum. Wir spielen ohne vierte Wand und nehmen unser junges Publikum als Dialogpartner ernst. Indem wir auf die Kraft des Theaters vertrauen, trauen wir auch den Kindern zu, mit dieser Kraft umzugehen. Wir muten ihnen Kunst zu und vertrauen auf ihren Mut, mit dem sie die Erfahrungen im Theater auf ihr Leben übertragen. So entsteht Relevanz.
Relevanz streben wir an, indem wir oberflächlichen Deutungen keine Chance geben. Sie zeigt sich in der nachhaltigen Wirkung des Theaterbesuches. Berührende ästhetische Erlebnisse werden von Kindern über viele Jahre erinnert und können eine gestaltende Kraft im Alltag einnehmen. Sie führen Kinder wie Jugendliche an die Quellen ihres Selbstbewusstseins, ihrer Kreativität und Kontaktfähigkeit. Wir ermächtigen unser Publikum, Selbstwirksamkeit zu erfahren, um sowohl das eigene Leben zu gestalten als auch die Schönheit der eigenen Welt zu empfinden.
Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war.
John Locke
Worum es geht: Spiel ist Welt ist Kunst ist Leben.
In einer Zeit, in der es schon Computerspiele für 1½-Jährige gibt, wird das (Tag-)Träumen ein mehr und mehr in seiner Existenz bedrohter Bereich. Kopfschmerzen bei Kindern sind weit verbreitet. MedizinerInnen führen das u.a. darauf zurück, dass Kinder heute kaum noch Momente erleben, in denen sie einfach sein dürfen. Langeweile ist dank der modernen Medien kurz vor dem Aussterben. Jede kleinste Wartezeit wird mit dem Zücken eines Mini-Computers überbrückt. Unser Hirn kann nicht mehr abschalten. Es darf nicht mehr einfach etwas betrachten, etwas erleben und fühlen.
Aus diesem Grund betrachten wir es als Theatermacher als unsere Aufgabe den Kindern genau dieses zu ermöglichen. Bei uns darf man „echte“ Menschen betrachten, hören, wie sie atmen, sehen, wie sie schwitzen. Bei uns darf man der Geschichte auf ihren verschlungenen Pfaden folgen, eine Lange-Weile aushalten, eigene Geschichten entdecken und auf seine Gefühle und Erlebnisse vertrauen.
Kindheit wird heute häufig wieder abgewertet zur funktionellen Lernphase mit optimierter Vorbereitung auf das Erwachsenen- und Erwerbsleben. Selbst das Kindertheater wird allzu oft als eine Art Lerneinheit mit theatralen Mitteln verstanden.
Mit unseren Stücken fallen wir deutlich aus diesem Rahmen des Gewohnten heraus. Das ist irritierend und ungewohnt. Das kann auch ungemütlich sein. Das hat zur Folge, dass in einer Vorstellung nicht nur die Auseinandersetzung mit dem konkreten Stück passiert, sondern auch darüber, was im Kinder- und Jugendtheater erlaubt, erwünscht und richtig sei oder als zu schwer, überfordernd und falsch eingeschätzt wird.
So ist Theater für Kinder zuallererst mal: Theater. Theaterkunst.
Und: Die Kunst spricht für sich.